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»1PLUS9« Dedicated to: Wolfgang Lehmann Film poem by Telemach Wiesinger Music: Cornelius Schwehr Interpretation: Ensemble SurPlus Cast SurPlus: Nicola Miorada (clarinet, bass clarinet) Pascal Pons ( percussion) Eun Ju Kim ( piano) Bodo Friedrich (viola) Beverley Ellis (cello) Sven Kestel (contrabass) Conductor: Sven Thomas Kiebler TEXT: DEUTSCH / ENGLISH / FRANÇAIS / ESPAGNOL Telemach Wiesinger traveled to all nine sister cities of his native city of Freiburg im Breisgau: Besancon (France), Granada (Spain), Guildford (United Kingdom) Innsbruck (Austria), Isfahan (Iran), Lviv (Ukraine), Madison (USA), Matsuyama (Japan) and Padua (Italy). The collected 16mm camera images form a poetic film of 45 Minutes. In the resulting work, the differences between the cities are highlighted. The juxtaposition of the similarities and differences in each sister city interact with one another, creating surreal reflections on the characteristics of each location. The end of the film portrays a visual kaleidoscope of images formed from the camera movements of Wiesinger`s beautifully captured black and white imagery. Cornelius Schwehr composed the film music. This music was played as a film concert for first time on October 8th with the ensemble SurPlus.. (Dedalus, 2011) |
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1plus9 – zur Musik Mit den Augen nehmen wir anders wahr als mit den Ohren. Augen und Ohren lösen das, was wir gewöhnlich Wirklichkeit nennen, sehr verschieden auf: Im Verhältnis 1:10 ungefähr sind die Ohren genauer, feiner. Das ändert jedoch nichts an der Dominanz der Augen, nichts daran, daß diese, im Falle der Koppelung beider Wahrnehmungsweisen, in den Fällen also, in denen beide direkt aufeinander bezogen sind, das Tempo vorgeben (zumindest bei dem weitüberwiegenden Teil der Rezipierenden). Dem ist versucht, hier auf verschiedene Weisen Rechnung zu tragen. Zum einen organisiert die Musik die Großform. Sie erzählt davon, welche dieser 13 Kapitel von jeweils 2’40” Dauer wie zusammengehören könnten (der “Meinung” der Musik nach), und ordnet sie zu Gruppen unterschiedlicher Größe. Formbildend zu wirken, war schon immer eine der vornehmsten Aufgaben der Musik. Zum andern gräbt sie sich in ihren eigenen Klang, ihre Mikrostruktur ein, verlangsamt so den Informationsfluss, senkt die “Menge der Informationen pro Zeiteinheit”, scheinbar. Dies ist aber vordergründig, nur an der Oberfläche so und täuscht, wie das sich drehende Rad, dessen Speichen von einer bestimmten Geschwindigkeit an zunächst zurückzulaufen und dann stillzustehen scheinen (womit ich wieder bei den Augen wäre): Die inneren musikalischen Bewegungen sind vielfältiger Natur, nie komplizier,t immer aber komplex und variantenreich. (Zusatz für die, die’s genauer wissen wollen: Es ist, in jedem Kapitel immer derselbe harmonische Gang, der, in immer anderer Be- und Durchleuchtung, in immer anderer zeitlicher Auflösung und in ständig wechselnder instrumentaler Realisierung die Grundlage der musikalischen Gestaltung bildet, sein historisches Vorbild dauert gerade einmal 16 Sekunden.) “Man sieht etwas anderes, wenn man hört und man hört etwas anderes, wenn man sieht.” hat Michel Chion einmal, so lapidar wie treffend festgestellt. Damit lässt sich arbeiten. (Cornelius Schwehr) | ||||
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Premiere: Film concert E-Werk, October 2011, Freiburg Directed, filmed and produced by: Telemach Wiesinger Technical details: 16 mm, B&W, 24 Frs/sec, 1:1,33, Mini-DV, Stereo, 40 min, Germany 2011/12, Distribution: Lichtbild Wiesinger |
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